5 Spiele, die du spielen solltest, wenn du GRIS mochtest
Das Puzzle-Platform-Gesamtkunstwerk GRIS verzauberte Ende letzten Jahres die ein oder andere Spielende mit seinen einzigartig gestalteten Aquarellfarben und Zeichentrickanimationen. Florian nannte es gar mehr synästhetische Traumreise als Spiel.
Bei mir hat es nicht so recht "Klick" gemacht. Auch wenn ich die künstlerische und handwerkliche Leistung des spanischen Studios Nomada als solche wertschätzen kann, musste ich nach dem Beenden an andere Spiele denken. Spiele, die mit ähnlicher Mechanik, Thematik oder Ästhetik eine viel stärkere emotionale Wirkung auf mich hatten.
Wenn euch GRIS gefallen – oder nicht gefallen – hat, dann sind diese fünf Spiele einen Blick wert.
Bound
Bound kann man sich in etwa so vorstellen, wie die dreidimensionale Variante von GRIS. 2016 weckte der Trailer auf der E3 einige Neugier, danach verpuffte das Spiel in der allgemeinen Wahrnnehmung leider etwas. Dabei ist die wortlos erzählte Geschichte ein audiovisuelles Erlebnis, das auch heute noch seinesgleichen sucht.
Als Ballerina tanzen Spielende durch eine abstrakt-geometrische Welt, setzen sich (gewaltfrei) mit bedrohlichen Fabelwesen auseinander und erleben eine Parabel über den Umgang mit dem Verlust eines geliebten Menschen. Wenn du GRIS gespielt hast, kommt dir das vermutlich bekannt vor.
Wandersong
GRIS' Protagonistin verliert zu Beginn des Spiels vor Trauer ihre Stimme und findet sie erst zum Schluss wieder, um die Welt um sich herum durch ihren Gesang aufs neue erblühen zu lassen. Wandersong macht diese Idee zur zentralen Spielmechanik: Jede Interaktion mit der Welt findet durch Gesang statt.
Die dezenten Aquarellfarben und melancholische Stimmung von GRIS haben hier aber keinen Platz. Die Welt von Wandersong besteht aus glitzernd-bunter Bastelpappe und sprüht – trotz eines drohenden Weltuntergangs – nur so vor Optimismus und Witz.
Celeste
Wenn ihr 2018 GRIS gespielt habt, dann kennt ihr Celeste vermutlich schon. Der Plattformer verkaufte sich immerhin eine halbe Millionen Mal und dürfte damit noch um erfolgreicher sein als das spanische Jump'n'Run. Was beide Spiele verbindet: eine Hauptfigur, die sich ihrer eigenen Gefühlswelt bewusst werden und ihre daraus entstehenden Probleme überwinden muss.
Im Gegensatz zu der abstrakten Traumatherapie von GRIS spricht Celeste seine Themen direkt an: Panikattacken und Selbstzweifel sind reale Probleme der Figuren. Und gleichzeitig schafft es das Leveldesign des um einiges fordernderen Plattformers, dieses Gefühl nicht nur in Dialogen und Symbolik, sondern auch durch den Akt des Spielens selbst zu vermitteln.
The Gardens Between
Während GRIS mit großen Gesten von Trauer und Verlust erzählt, betrachtet The Gardens Between das selbe Thema im ganz, ganz kleinen Rahmen. Zwei Teenager verschlägt es plötzlich in eine surreale Traumwelt. Dort erleben sie die Stationen ihrer Freundschaft nach.
Dass am Ende kein wirkliches Happy End steht, dürfte schon der bedrohliche Sturm im Intro vorwegnehmen. Gerade durch seine greifbare, fast schon banale Geschichte ist The Gardens Between emotional noch direkter als das abstrakte GRIS.
Journey
Den Vergleich zu Journey haben bereits viele Rezensenten von GRIS gezogen. Ein Grund mehr, sich den modernen Indie-Klassiker aus dem Jahr 2012 noch oder endlich einmal anzuschauen. Zumal das ganze nach Jahren der PlayStation-Exklusivität demnächst auch auf dem PC erscheint.
Als einsamer Wanderer gilt es eine Wüste zu durchqueren, um am anderen Ende einen mystischen Berg zu erklimmen. Diese Reise ist ebenso wie die der Protagonistin von GRIS von atemberaubend schönen Landschaften, einem Gefühl melancholischer Einsamkeit und doch einer Leichtigkeit in der Bewegung geprägt.
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